CF: Cafe
ZEITSPRUNG
Es war spät geworden. Ich hatte meine Arbeit schon seit ein paar Stunden begonnen. Eigentlich war alles ruhig und die ganzen nervigen Touris waren noch nicht betrunken genug, dass ich sie wirklich rausschmeißen musste. Ich behielt die eintretenden Gäste genau im Auge. Wenn jemand nervös war, dann beobachtete ich ihn noch genauer. Ich hatte einen guten Instinkt dafür, mit wem etwas nicht passte und dafür, dass keine Waffen in den Laden kamen, sorgte ich mit Leib und Seele. Ich hatte einmal eine Messerstecherei unterbinden müssen und es ist leider so, dass man wenn man gegen jemanden antritt, der ein Messer schwingt eine 99% tige Chance hat mit einer Wunde wieder aus dem Kampf heraus zu gehen. Allerdings ist es in meinem Fall so, dass ich auf jedenfall überleben werde. Ich bin ein Genie in Selbsverteidigung und habe keine Angst. Das natürlich auch ich Adrenalin im Blut habe, wenn mir soetwas passiert ist klar, aber ein einfacher Boshi reicht meistens schon aus um jemandem ein Tanto abzunehmen. Oder ein gezielter Sto auf die Oberarmmuskulatur des Angreifers. Am liebsten hatte ich es, wenn der Trottel dann sein Messer selbst am Hals hatte und verwirrt dreinschaute. Natürlich achtete ich darauf, dass ich immer nur die stumpfe Seite für soetwas benutzte, denn es war wichtig, dass man nicht ausversehen einen Menschen gefährdete, auch wenn er den ersten Angriff gemacht hatte.
Ich war in meinem Element. Ich war nicht auffällig genug, als einheimischer, dass man mir viel Interesse zollte, zumindest als männlicher Touri, die meisten Frauen nahmen keine Messer mit in die Disco. Da konnte ich mich glücklich schätzen. Eine zwinkerte mir gerade zu und wollte mir ein Getränk andrehen, aber ich sah die Touristin einfach nur kalt an. „sorry, ich bin vergeben und ich trinke auf der Arbeit nicht.“ Gott, würden diese dämlichen Weiber endlich aufhören sich irgendwelche Hoffnungen zu machen. Mein Herz konnten sie nicht gewinnen. Ich hatte es verschenkt, an eine wirklich bedeutsame Frau. Eine Frau, die zu mir gehörte, wie das Pech zum Schwefel. Der Gedanke an sie ließ mich seufzen. Sie war meine bessere Hälfte. Aber ich würde erstmal den Dienst zuende bringen müssen, bevor ich mir weiter um sie gedanken machen konnte.
Der Mann war mir schon vorher aufgefallen. Er war eindeutiger Weise zu nervös. Ich ging auf ihn zu. „Hey, Kollege, lass uns mal reden....“, dann zog ich ihn aus der Reihe. „Was verscherbelst du? Drogen?“ Seine Augen fielen ihm fast aus dem Gesicht, während der Mund aufklappte. „Woher?“
„Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, mein Bester! So jetzt her mit dem Zeug und verschwinde!! Bei uns werden keine Drogen verteilt!“
Das war der Moment indem er sich losriss und davon stürzte. Doch ich hatte ihn schneller eingeholt, als ihm recht war und jetzt zog er doch tatsächlich eine Waffe. Mit einem schnellen Blick hatte ich die Länge abgeschätzt. Nicht so lang, wie ein normales Tanto. Gut, dann musste ich mich gar nicht groß anstrengen mit ausweichen. Beim ersten Schnitt wich ich aus und dann war ich schon so dicht an ihm, dass er gar nicht mehr dazu kam einen zweiten Schnitt zu machen. Ich drehte ihm die Hand mit dem Messer so, dass es auf seine Brust zeigte. Dann lag er schon mit dem Rücken am Boden und das Messer war kontrollierend mit der stumpfen Seite in auf sein Schlüsselbein gepresst. Er quiekste vor Schmerzen. „Eddy, ruf die Polizei.“, sagte ich ruhig zu dem Einlasser. Er nickte.
Ich sah zu dem Mann am Boden. „Hör auf dich zu bewegen und es wird dir nicht noch mehr weh tun und sei keine Memme, ich hätte dir noch mehr tun können!“, fauchte ich sauer.
Wir warteten kurz auf die Polizei, die ihn dann mitnahm, dann begab ich mich wieder auf meinen Posten zurück. Was der Abend wohl noch so bringen würde?