Javier & Rebekah

[An der Strandbar; Abends]

Ein Stechen am Arm riss mich aus meinen Tagträumen. Mist, schon wieder hatte mich eine Mücke gestochen. Diese Viecher waren echt überall, vorallem im Hochsommer waren sie gierig auf alles, was Blut im Körper hat.
Genervt sah ich mich nach dem Insektenspray unter der Theke um. Ich ging in die Knie und verschwand hinterm Tresen.
Hinter Flaschen, Gläsern und Putzlappen fand ich was ich gesucht hatte. Ich sprühte mir das stinkende Zeug auf die Arme und rümpfte die Nase.
Lieber ertrag ich diesen Gestank als dass ich morgen aussehe, als hätte ich die Windpocken.

Frei ... Super, was sollte ich mit einem freien Tag anfangen. Ich konnte eigentlich nur immer provitieren, wenn ich etwas zu tun hatte. Aber mein Chef hat mir heute frei gegeben und somit musste ich den Abend anders Tod schlagen als sonst. Wird schon schief gehen, dachte ich und machte mich auf den Weg zum Strand. Dort würde es bestimmt auch eine Party geben, das hoffte ich zumindest. An der Strandbar setzte ich mih auf einen Hocker und zog mit meinem engen Minikleid wieder einmal alle Blicke auf mich. Eigentlich würden High Heels dazu gehören, aber leider geht das mit dem Sand etwas schlecht. Dann wand ich mich zum Barkeeper, welcher gerade auftauchte. "Ein Sex on the Beach bitte." Ja, etwas freundlich konnte ich sein. Besonders wenn mir der Typ gefiel, welcher hinter der Bar stand.

Als ich eine Stimme hörte, richtete ich mich sofort wieder auf und erblickte ein blondes Mädchen.
Die kenn ich doch irgendwo her. Zu Übersehen ist sie ja nicht..
Sie war hübsch, keine Frage, und ihr Kleid war kurz. Sehr kurz.
Ihr Anblick verunsicherte mich ein wenig und ich suchte nach Worten.
"Öh..okay", brachte ich dann nur stotternd heraus und fuhr mir zerstreut durch das millimeterkurze Haar.
Schnell suchte ich die benötigten Utensilien zusammen und begann den Cocktail zu mixen.
Währenddessen beobachtete ich sie immer wieder aus den Augenwinkeln.
Sie war echt... naja rattenscharf. Aber ihr arroganter Blick ließ mich ein wenig innerlich zurückweichen. An solche Frauen traute ich mich selten ran, ich bekam ja doch immer nur einen Korb. Und die waren mir einfach eine Nummer zu groß. Da versteckte sich dann auch mein Charme irgendwo.
Als ich fertig war, hatte ich mich wieder gefasst, stellte ihr das Getränk hin und lächelte höflich.
"Bittesehr"

Unsicher war er. Das hörte ich sofort in seiner Stimme. Ein freundliches lächeln erschien auf meinen Lippen. Ganz bestimmt könnte ich nicht sagen, dass er nicht süss war und was würde dagegen sprechen ein wenig mit ihm zu plaudern. Dann würde ich bestimmt schnell herausfinden ob er vergeben ist oder nicht. "Danke", sagte ich, als er mir den Trink bekam. "Ich geb dir einen aus, wenn du während der Arbeit einen trinken darfst." Das war mein voller ernst und genug Geld dazu hatte ich ja auch. Meinen Drink bezahlte ich schon einmal mit noch etwas Trinkgeld. Mehr als wohl alle anderen gaben, doch wenn es ums Geld ging, sparte ich es nie. Mein Vater gab mir ja auch genug. "Ach ja, ich bin Rebekah", stellte ich mich vor und nahm einen Schluck von meinem Drink. Jede Arroganz und Überlegenheit war aus meinen Zügen gewichen. Nur noch die freundliche junge Frau war zu sehen. Immerhin wollte ich Spass haben und bei ihm schien die Masche mit der Arroganz nicht zu ziehen, deshalb stellte ich mich eben um. Schwer fiel mir das ja nicht.